DIE DRITTE KAMMER - DAS BEGEHBARE BILD
(Berlin/Köln/Weimar 1998/99)


Das Projekt

Das Projekt "Das begehbare Bild" behandelt die Entwicklung eines fiktiven, städtebaulichen Konzepts, dessen Projektionsfläche das Brache-Gelände entlang der Gartenstraße hinter dem Nordbahnhof im Osten Berlins ist. Ziel dieser Arbeit war nach der installativen Präsentation in einer klassischen Ausstellungssituation ihre Realisation in den "Künstlergärten Weimar" als programmatische Pflanzung. Herausgeschnitten aus der Brache der Großstadt wird der von uns konzipierte Garten mit malerischen Mitteln auf eine Schablone aufgetragen, deren beidseitige Nutzbarkeit sie zu einem multipel einsetzbaren Werkzeug macht. Zum einen verkörpert sie das klassische Tafelbild mit der Darstellung eines unbegehbaren Landschaftsgartens in Aufsicht, dessen vier architektonisch gelöste Einblickssituationen nur eine optische Begehung erlauben. Zum anderen wird sie mithilfe der schriftlich fixierten "Anweisungen an die Gärtner" zu einem Werkzeug, das den Gärtnern in den "Künstlergärten Weimar" ermöglicht, die Form der Berliner Brache aus der Erde herauszuschneiden und die Erde fortwährend offen zu halten. Der Gärtner wird durch den permanenten Akt des Schneidens zum "Handlanger des Möglichen".